Dauer einer Pflegebedürftigkeit (Verweildauer)
Die Dauer einer Pflegebedürftigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Gesamtkosten, die der Betroffene oder dessen Familienangehörige aufwenden müssen, um die Versorgung sicher zu stellen. Nicht in jedem Fall sind genügend Geldmittel vorhanden, um diese Kosten über einen längeren Zeitraum zu finanzieren. Experten empfehlen den Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung, um das Risiko auf eine Versicherungsgesellschaft auszulagern.
Um das individuelle Risiko zu ermitteln, benötigt man aussagekräftige Informationen, wie lange im Ernstfall tatsächlich gepflegt werden muss. Auf der Suche nach diesen Informationen musste die Redaktion dieses Informationsportal feststellen, dass es gar nicht so einfach an diese Daten zu kommen. Nach langer Recherche wurde man in einem Pflegereport der Gmünder Ersatzkasse aus dem Jahr 2008 fündig. Schwerpunktthema dieses Reports lag auf der Medizinischen Versorgung in Pflegeheimen. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden auch Auswertungen zur Verweildauer erstellt. Ein Teil dieser Auswertung ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Verweildauer ganz entscheidend von der Schwere der Pflegebedürftigkeit bei Erstbegutachtung durch den Medizinischen Dienst abhängt.
Warum die Verweildauer für die Versicherungswirtschaft wichtig ist?
Doch nicht nur für den Betroffen und dessen Angehörige ist die Dauer einer Pflegebedürftigkeit von großer Wichtigkeit. Auch in der Versicherungswirtschaft ist die Verweildauer ein entscheidender Faktor bei der Beitragskalkulation. Insbesondere bei einer Pflegetagegeldversicherung wirkt sich die Dauer einer Pflegebedürftigkeit auf den Risikoanteil in der Prämienkalkulation aus.
Je länger das Versicherungsunternehmen leisten muss, desto höher wird die Risikoprämie angesetzt. Verändert sich die Kalkulationsgrundlage, da sich beispielsweise durch eine bessere medizinische Versorgung, die Lebensdauer pflegebedürftiger Menschen verlängert, so wirkt sich dieser positive Aspekt negativ auf die Beiträge aus. Die Leistungsausgaben im Versicherungskollektiv steigen und die Beitragseinnahmen müssen erhöht werden, um die vertraglich zugesagten Pflegegeldzahlungen finanzieren zu können.